Neuropädiatrie

Was versteht man unter Neuropädiatrie?

Dieser Schwerpunkt der Kinderheilkunde befasst sich speziell mit der geistigen, motorischen und koordinativen Entwicklung und ihren Störungen sowie speziellen Erkrankungen des Nervensystems bei Kindern und Jugendlichen.

Ein Neuropädiater ist somit sozusagen der „Neurologe“ für Babys, Kinder und Jugendliche.

> Spezielle Fragestellungen in der Neuropädiatrie:
  • Entwicklungsneurologie (Beurteilung der körperlichen und geistigen Entwicklung von gesunden und kranken Kindern)
  • Diagnostik und Therapie von Krampfanfällen und Anfallsleiden (Epileptologie)
  • Betreuung von Kindern mit spezifischem Förderbedarf
  • Betreuung von Kindern mit Bewegungsstörungen, z. B. Spastik der Extremitäten, Tic-Störungen, ...
  • Erstellung eines individuellen Therapieplans, inkl. gezielter Fördermassnahmen, zum Beispiel Krankengymnastik, Sprachförderung, Ergotherapie etc.
> Elektroenzephalogramm (EEG)

Hierunter versteht man die Aufzeichnung der Hirnstromkurve, d.h. die elektrischen Impulse des Gehirns werden (etwa vergleichbar zum Herz-EKG) abgeleitet. Die Untersuchung ist schmerzlos und ohne Risiko für den Patienten, was gerade bei Kindern äußerst wichtig ist.

> Wann ist ein EEG angezeigt?

Ein EEG kann wertvolle Hinweise liefern auf Funktionsstörungen des Gehirns, und diese auch bestimmten Gehirnregionen zuordnen. So ist es beispielsweise unverzichtbar in der Diagnostik und Therapiesteuerung bei Epilepsie-Patienten. Einen hohen Stellenwert besitzt es aber auch - neben bildgebenden Verfahren (Röntgen, Kernspintomographie, CT) – in der Abklärung von Kopfschmerz- oder Schwindelattacken sowie bei Verdacht auf entzündliche Prozesse oder Tumoren.

> Wie läuft ein Ruhe-EEG ab?

Es werden circa 20 Elektroden auf die Kopfhaut aufgesetzt. Die Untersuchung sollte idealerweise in einem ruhigen Raum erfolgen, ohne störende Außenreize wie Lärm, grelles Licht o. ä.. Sie dauert im Normalfall ungefähr eine halbe Stunde, währenddessen sollten die Augen geschlossen sein. Meist wird zusätzlich eine dunkle Schlafbrille (wie man sie von Flugreisen kennt) aufgesetzt.

> Der Patient sollte
  • zuvor keine anregenden Getränke wie Kaffee, Tee oder Cola trinken
  • frisch gewaschene Haare haben
  • Medikamente nur in Rücksprache mit dem Arzt einnehmen und alle eingenommenen Präparate vor der Untersuchung angeben.