Kinderkardiologie

Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Herzerkrankungen

 

Wir können in unserer Praxis die komplette ambulante Betreuung von Patienten mit angeborenen und erworbenen Herzerkrankungen vom Neugeborenen bis zum Jugendalter anbieten. Auch die Betreuung von Patienten mit angeborenem Herzfehler jenseits des 18. Lebensjahres ist über die zusätzliche Qualifikation von Herrn Dr. Galm möglich (EMAH = Erwachsene mit Angeborenem Herzfehler).

 

> Angeborene Herzfehler

In Deutschland kommen 8 bis 10 Babys (auf 1000 Lebendgeburten) mit einer fehlerhaften Anlage des Herzens und/oder der großen herznahen Gefäße zur Welt. Damit stellen diese sogenannten „angeborenen Herzfehler“ die häufigste Fehlbildung ab Geburt dar. Häufig treten sie auch zusammen mit anderen Auffälligkeiten bzw. im Rahmen eines Syndroms wie etwa einer Trisomie 21 (Down-Syndrom) auf.

Manche Herzfehler sind bei Geburt eines Babys bereits bekannt, da sie während der Schwangerschaft im Ultraschall entdeckt wurden. Andere werden erst später bemerkt, etwa durch Blausucht (sog. „Zyanose“) oder andere Symptome einer ungenügenden Herzfunktion wie geringe körperliche Belastbarkeit, Schwitzen beim Trinken und/oder Gedeihstörungen. Möglicherweise fällt auch ein entsprechendes Herznebengeräusch auf.

> Erworbene Herzerkrankungen im Kindes- und Jugendalter

Neben den angeborenen Herzfehlern gibt es auch Kinder und Jugendliche mit erworbenen Herz- bzw. Kreislauferkrankungen, wie etwa eine Herzmuskelentzündung. Darüberhinaus kann es im Jugendalter auch zu belastungsassoziierten Symptomen wie etwa Schwindel oder Bruststechen kommen, zu deren Abklärung die kinderkardiologische Diagnostik bemüht wird.

Auch der Bluthochdruck – früher ein Problem des höheren Erwachsenenalters – tritt leider inzwischen durchaus häufiger bereits in spätem Jugend- bzw. frühem Erwachsenenalter auf und bedarf der Untersuchung.

 

> Diagnostische Möglichkeiten

Unser Leistungsspektrum umfasst neben der fundierten körperlichen Untersuchung den Herzultraschall (sog. Echokardiographie) mit Farbdoppler. Dazu steht ein hochmodernes High-End Ultraschallgerät zur Verfügung.

Darüber hinaus können alle Arten des EKG (Ruhe-, Langzeit-, Belastungs-EKG, Eventrecording) sowie Belastungsuntersuchungen (Fahrradergometrie), Langzeit-Blutdruckmessungen und Lungenfunktionsmessungen (Spirometrie) durchgeführt werden.

> Zusammenarbeit mit Kliniken und kinderkardiologischen Zentren

Wir stehen in engem Kontakt mit allen wichtigen kinderkardiologischen Zentren und (kinder-)herzchirurgischen Kliniken, ein intensiver Austausch und das gemeinsame Festlegen der Vorgehensweise gewährleistet hier die optimale Versorgung der kleinen Patienten.
Sollte es also notwendig werden, besprechen wir dies ausführlich, und leiten dann die Vorstellung Ihres Kindes am entsprechenden Zentrum in die Wege. Dies gilt beispielsweise für alle stationären Maßnahmen, invasive Diagnostik (Eingriffe, Herzkatheterverfahren), Schrittmacherkontrollen oder andere hochspezialisierte apparative Verfahren, welche in der Praxis nicht direkt durchgeführt werden können.

Unser Ziel ist es, den kleinen Patienten und ihren Eltern eine kompetente, wohnortnahe kinderkardiologische Betreuung zu bieten. Immer dem gleichen Arzt zu begegnen, erscheint uns insbesondere für die ganz kleinen Kinder äußerst wertvoll. Idealerweise entwickelt sich durch den engen, möglicherweise auch hausärztlichen Kontakt zu einem betroffenen Kind und der Familie ein Vertrauensverhältnis. Dies ist die Basis, um den regelmäßigen Untersuchungssituationen möglichst angstfrei und entspannt zu begegnen – auch und gerade die Eltern und Geschwisterkinder können sich so sicherlich leichter einmal „öffnen“...

> Kontakt zu Elternverbänden

Zu einer umfassenden kinderkardiologischen Betreuung gehört immer auch die soziale und psychologische Situation der Patienten und Familien. Selbstverständlich arbeiten wir mit den Elternverbänden herzkranker Kinder zusammen, beispielsweise den Ulmer Herzkindern , um Kontakt zu anderen betroffenen Familien herzustellen.

> (J)EMAH – (Junge) Erwachsene mit Angeborenem Herzfehler

Derzeit leben ca. 400.000 Erwachsene mit angeborenem Herzfehler in Deutschland. Dank der hervorragenden kinderherzchirurgischen Möglichkeiten erreichen inzwischen fast alle Patienten das Erwachsenenalter, jedoch besteht auch nach dem 18. Lebensjahr häufig die Notwendigkeit regelmäßiger kardiologischer Betreuung. Unter Umständen ist der Übergang (Transition) zum Erwachsenenmediziner problemlos möglich, allerdings kann möglicherweise der Kinderkardiologe die speziellen Probleme etwa eines komplexen Herzfehlers besser einschätzen und somit auch im Erwachsenenalter weiter kompetent begleiten. Manche Fragestellungen gerade junger Erwachsener mit lebenslanger Therapienotwendigkeit erfordern hier individuelle, gemeinsam zu erarbeitende Lösungen, beispielsweise das Thema eines Kinderwunsches bei jungen Patientinnen unter blutverdünnenden Medikamenten nach Klappenersatz, um nur eines zu nennen.

In Deutschland sind derzeit ca. 247 Kinderkardiologen zertifizierte EMAH-Mediziner, nach jahrelanger enger Zusammenarbeit mit den Erwachsenenkardiologen an der Universitätsklinik Ulm verfügt auch Herr Dr. Galm über diese Zusatzqualifikation.

Weiterführende Links:
Deutsche Herzstiftung Pressemitteilung
Bundesvereinigung JEMAH